Als
Uwe Steimle, Kabarettist und Sympathisant der «Linken», in der gestrigen
ARD-Talksendung «Menschen bei Maischberger» seine Forderung nach einer
Abschaffung aller Banken und insbesondere des Zinses, welcher das Grundübel
aller wirtschaftlichen Fehlentwicklung sei, in die Runde wirft, erntet er von
seinen Gesprächsteilnehmerinnen und Gesprächsteilnehmern nichts als ein müdes
Lächeln. So weit also haben uns 500 Jahre kapitalistischer Gehirnwäsche gebracht:
dass wir uns etwas grundsätzlich anderes als den Kapitalismus schon gar nicht
mehr vorzustellen vermögen bzw. jene, die das tun, nur einen so kleinen
Prozentsatz der Bevölkerung vertreten, dass die anderen,
die «richtigen» und «realistischen» Politiker, sie nicht einmal ansatzweise
ernstnehmen müssen. In solchen Momenten entlarvt sich die so genannte
«Demokratie» des Kapitalismus als das, was sie tatsächlich ist: eine äusserst
raffinierte Form von Diktatur. Denn im Wesentlichen,
nämlich in der Akzeptanz des Kapitalismus als einziger möglicher
Wirtschaftsordnung, unterscheiden sich die «grossen», wirklich tonangebenden Parteien
von der CDU und CSU über die SPD bis zu den Grünen nicht grundsätzlich, sondern
höchstens in einigen wenigen, letztlich unbedeutenden Nuancen. Ehrlicherweise müsste man sie daher als mehr oder weniger
fundamentalistische Flügel einer einzigen Grosspartei bezeichnen, der «Grossen
Partei des Kapitalismus». Und alle, die jetzt bei jeder Gelegenheit, auf das
Hohe Lied westlicher «Freiheit» und «Demokratie» singend, das Schreckgespenst
der SED-Einheitspartei in der ehemaligen DDR an die Wand malen, müssten sich sodann
ziemlich gute Argumente zurechtlegen, um glaubwürdig erklären zu können, was
denn die heutige westeuropäische Einheitsideologie des Kapitalismus so wesentlich
von der damaligen osteuropäischen Einheitsideologie des Kommunismus zu
unterscheiden vermag.
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