Mittwoch, 18. September 2013

«Wahlen» in Deutschland

Als Uwe Steimle, Kabarettist und Sympathisant der «Linken», in der gestrigen ARD-Talksendung «Menschen bei Maischberger» seine Forderung nach einer Abschaffung aller Banken und insbesondere des Zinses, welcher das Grundübel aller wirtschaftlichen Fehlentwicklung sei, in die Runde wirft, erntet er von seinen Gesprächsteilnehmerinnen und Gesprächsteilnehmern nichts als ein müdes Lächeln. So weit also haben uns 500 Jahre kapitalistischer Gehirnwäsche gebracht: dass wir uns etwas grundsätzlich anderes als den Kapitalismus schon gar nicht mehr vorzustellen vermögen bzw. jene, die das tun, nur einen so kleinen Prozentsatz der Bevölkerung vertreten, dass die anderen, die «richtigen» und «realistischen» Politiker, sie nicht einmal ansatzweise ernstnehmen müssen. In solchen Momenten entlarvt sich die so genannte «Demokratie» des Kapitalismus als das, was sie tatsächlich ist: eine äusserst raffinierte Form von Diktatur. Denn im Wesentlichen, nämlich in der Akzeptanz des Kapitalismus als einziger möglicher Wirtschaftsordnung, unterscheiden sich die «grossen», wirklich tonangebenden Parteien von der CDU und CSU über die SPD bis zu den Grünen nicht grundsätzlich, sondern höchstens in einigen wenigen, letztlich unbedeutenden Nuancen. Ehrlicherweise müsste man sie daher als mehr oder weniger fundamentalistische Flügel einer einzigen Grosspartei bezeichnen, der «Grossen Partei des Kapitalismus». Und alle, die jetzt bei jeder Gelegenheit, auf das Hohe Lied westlicher «Freiheit» und «Demokratie» singend, das Schreckgespenst der SED-Einheitspartei in der ehemaligen DDR an die Wand malen, müssten sich sodann ziemlich gute Argumente zurechtlegen, um glaubwürdig erklären zu können, was denn die heutige westeuropäische Einheitsideologie des Kapitalismus so wesentlich von der damaligen osteuropäischen Einheitsideologie des Kommunismus zu unterscheiden vermag.

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