Montag, 9. September 2013
Abstimmung mit Signalwirkung
Es geht am 22.
September eben nicht, wie uns die Befürworter einer Liberalisierung der
Öffnungszeiten für Tankstellenshops weismachen wollen, nur um Bratwürste. Wenn
nämlich erst einmal die Tankstellenshops rund um die Uhr sämtliche Artikel
verkaufen dürfen, wird die Konkurrenz nur allzu schnell danach rufen, möglichst
gleich lange Spiesse zu bekommen. Bereits liegen im Nationalrat drei Vorstösse
auf dem Tisch, die in aller Deutlichkeit zeigen, wohin die Reise gehen würde:
Die Motion Lombardi (CVP) fordert längere Ladenöffnungszeiten in allen
Kantonen, mit der Motion Abate (FDP) soll die Sonntagsarbeit flächendeckend
eingeführt werden und die Motion Bertschy (GLP) verlangt schweizweit den
24-Stunden-Arbeitstag für Läden, die kleiner sind als 120 Quadratmeter. Deshalb
hat die Abstimmung vom 22. September eine wichtige Signalwirkung, und zwar
hoffentlich nicht in Richtung einer allgemeinen 24-Stunden-Arbeitsgesellschaft,
denn, so eine unmittelbar betroffene Tankstellenshop-Verkäuferin: «Es ist
wirklich zermürbend mit all diesen Versuchen, unsere Arbeitszeiten zu verlängern.
Immer dieser Druck, immer mehr, immer länger, das ist fast nicht zum Aushalten.
Hoffentlich merken das die Leute. Hoffentlich sagen sie Nein.»
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