Dienstag, 21. Januar 2014

Verzerrte Darstellung der Realität

Eine Karikatur auf der Titelseite des heutigen «Tages-Anzeigers» zeigt den syrischen Präsidenten Assad als blutrünstigen Diktator, dem es, mit lachendem Gesicht, offensichtlich Spass bereitet, zuzuschauen, wie Damaskus in Flammen steht, von Detonationen erschüttert und von Militärflugzeugen bombardiert wird. Eine Darstellung, welche die Realität sehr einseitig und verzerrt widergibt. Der bekannte Nahostexperte Arnold Hottinger spricht vielmehr von einer Gewaltspirale, in der sich das Assad-Regime und seine Gegner seit bald drei Jahren mit steigender gegenseitiger Brutalität bekämpfen. Den syrischen Bürgerkrieg bloss als Machwerk eines despotischen, skrupellosen Herrschers zu erklären, greift zu kurz und blendet die unbeschreiblichen Gräueltaten aus, die in diesem Krieg insbesondere auch von den Kämpfern der Al-Qaida und der Al-Nusra-Front begangen werden. Deshalb kann der Syrienkonflikt auch nicht einfach durch eine Absetzung Assads gelöst werden, sondern nur dadurch, dass sich sämtliche Konfliktparteien in gemeinsamem Dialog, so wie dies nun an der Konferenz in Genf versucht wird, auf eine friedliche Zukunft dieses über alle Massen leidgeprüften Landes einigen.

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