Samstag, 14. Juni 2014

Lernen ohne Freude ist keinen Heller wert

Gemäss einer bisher unveröffentlichten Studie aus der Stadt Zürich, über deren Ergebnisse im heutigen «Tages-Anzeiger» berichtet wird, ist mindestens jede zehnte Lehrkraft stark Burn-out-gefährdet, Lehrkräfte fühlen sich in ihrem Berufsalltag sogar stärker belastet als Polizisten. Gleichzeitig nimmt die Anzahl gestresster und therapiebedürftiger Schulkinder laufend zu, nicht nur im Kanton Zürich, sondern schweizweit. Dies ist wohl kein Zufall, sondern vielmehr ein Zeichen dafür, dass an unserer Schule grundsätzlich etwas nicht stimmt. Auf der einen Seite die Lehrkräfte, die gezwungen sind, Kindern und Jugendlichen von früh bis spät eine wachsende Unmenge an kompliziertem, theoretischem und grösstenteils überflüssigem Schulwissen beizubringen. Auf der anderen Seite die Kinder und Jugendlichen, die so viel anderes so viel lieber täten und sich daher mit allen möglichen und unmöglichen Formen von «Lernverweigerung» und «Disziplinstörungen» gegen die Bemühungen ihrer Lehrkräfte zu wehren versuchen. Und so sind sie absurderweise dazu verdammt, sich gegenseitig das Leben schwer zu machen...
   Therapieren muss man nicht die Kinder. Therapieren muss man auch nicht die Lehrkräfte. Therapieren müsste man die Schule als Ganzes. Indem man sie zu einem Ort der Lern- und Lebensfreude werden lässt, wo Lernen wieder so viel Spass macht und zugleich so erfolgreich ist, wie wir das alle aus dem frühkindlichen Lernen der ersten Lebensjahre kennen. Denn, wie schon Johann Heinrich Pestalozzi sagte: «Lernen ohne Freude ist keinen Heller wert.»

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