Dienstag, 1. April 2014

Sozialismus gescheitert?

Wenn Michael Hermann in seinem Kommentar im heutigen «Tages-Anzeiger» der SP und insbesondere den Juso vorhält, ihre ehemaligen sozialistischen Vorbilder wie Kuba, Venezuela oder die DDR seien allesamt gescheitert, dann heisst dies noch lange nicht, dass der Kapitalismus die einzige mögliche Wirtschaftsform ist, die eine Zukunft hat. Im Gegenteil. Der Kapitalismus kann nur schon deshalb längerfristig keine Zukunft haben, weil er mit seinem Dogma eines unbeschränkten Wirtschaftswachstums früher oder später die natürlichen Lebensgrundlagen der Menschen derart umfassend und unwiederbringlich zerstört haben wird, dass an ein Weiterleben der Menschheit auf diesem Planeten nicht mehr zu denken sein wird. Wir brauchen daher dringender denn je eine Alternative zum Kapitalismus. Ob man diese als «sozialistisch» bezeichnen möchte, ist nicht die entscheidende Frage. Das Entscheidende ist, dass es sich um eine von Grund auf neue und andere Wirtschaftsordnung handeln muss, die sich nicht mehr an den immer absurdere Ausmasse annehmenden Gewinnerwartungen des Kapitals orientiert, sondern an den realen Lebensbedürfnissen von Mensch und Natur in Gegenwart und Zukunft.

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